Mikroverkapselung
Mithilfe der Mikroverkapselung können gasförmige, flüssige oder feste Wirkstoffe in eine Trägermatrix bzw. in ein Hüllmaterial eingebettet werden, wodurch sich neue Produkte mit maßgeschneiderten Eigenschaften erzeugen lassen. Zu den wichtigsten Anwendungen der Mikroverkapselung zählen:
• Die Einstellung einer kontrollierten, häufig verzögerten Freisetzung der Wirkstoffe aus den Kapseln in die Umwelt (Controlled Release, Slow Release)
• Schutz empfindlicher Wirkstoffe vor schädlichen Umwelteinflüssen, wie z.B. Sonnenlicht, Oxidationsprozessen, Säuren und Basen
• Entwicklung neuer Produkteigenschaften, z.B. durch Umwandlung gasförmiger und flüssiger Wirkstoffe in freifließende Pulver
• Bindung leicht flüchtiger Chemikalien (z.B. Pheromone) an ein festes Trägermaterial
• Verbesserung der Lagerstabilität von sensitiven Wirkstoffen
Die Produktion der Mikrokapseln erfolgt mittels Sprühkühlung, einem sehr umweltschonenden und wirtschaftlichen Verfahren, das auch im industriellen Maßstab Anwendung findet. Als Hüll- bzw. Matrixmaterial werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe (z.B. verschiedene gehärtete Pflanzenöle) eingesetzt.
Anwendungsfeder für unsere Mikrokapseln sind bevorzugt der Agrarbereich. Hierzu liefen und laufen verschiedene Forschungsprojekte, wie z.B. die Mikroverkapselung von Süßholzextrakten und Kupfersalzen zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus im ökologischen Weinbau (www.vitifit.de). In der Arbeitsgruppe Mikroverkapselung findet neben der Produktion der Mikrokapseln auch deren Charakterisierung statt. Hierzu gehören die Bestimmung der Partikelmorphologie und Partikelgrößenverteilung, Untersuchungen zur Rheologie der Kapselpulver und deren Vorstufen, chemische Analysen zur Ermittlung der Freisetzungskinetik der Wirkstoffe sowie des Dispergierverhaltes der Mikrokapseln im Wasser bis hin zu anwendungsorientierten Tests in einem Spritzenprüfstand für Pflanzenschutzmittel.